in Bad Salzdetfurth wird 25

12. August 2011 – 18.00 Uhr

Den 25. Geburtstag der ersten zeitgenössischen Skulptur im öffentlichen Raum der Kurstadt Bad Salzdetfurth nimmt der Kunstverein Bad Salzdetfurth zum Anlass und stiftet für die 7. Station auf dem >Lehrpfad Wasser+Salz< mit großzügiger Unterstützung der Sparkasse Hildesheim die Informationstafel.

Veranstalter der Feier ist die Stadt Bad Salzdetfurth.

Die Ausgangsidee für die Erstellung dieser Skulptur im Jahre 1986 stammt von dem Bodenburger Bildhauer Hans-Oiseau Kalkmann. Er wollte die 13 Stadtteile Bad Salzdetfurths durch zeitgenössische Kunstwerke miteinander in Beziehung zu setzen und so galt es 13 ortsspezifische Merkmale oder Kriterien zu finden, die später eine Einheit bilden sollen. Natürlich musste mit der „Kernstadt“ Bad Salzdetfurth begonnen werden und so entwickelte er das Konzept, die drei „wirtschaftlichen Standbeine“, denen die Stadt überhaupt ihre Existenz verdankt, in einer Skulptur zusammenzufassen. Dies sind

1. die historische Salzgewinnung durch die Salzsieder

2. die Salzgewinnung durch den Bergbau und

3. das Solebad

Formal anknüpfend an das kleine Relief an der St. Georgskirche, das im Volksmund >Soltmänneken< heißt, entwickelte er die Skulpturenidee. Die Skulptur >Der SOLTMANN<

Das Soltmänneken ist eine Halbfigur, die einen Salzschild mit den Salzhaken hält, welche auch heute noch im Stadtwappen zu sehen sind.

Diese Halbfigur sollte aber das Aussehen des heutigen Salzarbeiters bekommen, des Bergmanns, der – im Gegensatz zum Salzsieder – nun das „weiße Gold“ unter Tage gewinnt. Da das ja nur durch den Einsatz großer Maschinen möglich ist, lag es auf der Hand, auch eine solche Maschine anzudeuten. In diese Maschine sollte aber gleichzeitig auch die im Solebad zum Einsatz kommende Sole integriert werden. Da das international gebräuchliche Zeichen für Wasser die Welle ist lag es nahe, diese auch darzustellen.

Es entstand also ein „Fabelwesen“ aus verschiedenen Elementen, deren Erklärung mit ein wenig Phantasie auf den Rädern des „Fahrzeugs“ ablesbar ist.

Das Ganze geschah im Rahmen in der 21. KONTAKT-KUNST-Aktion. Der KONTAKT-KUNST-Begriff ist ausführlich im Begleitheft zur Aktion beschrieben, ebenso die Aktion selbst.

Die Kontakt-Künstler bauten also ihr Zelt auf, begannen mit der Arbeit und legten gleichzeitig ein Gästebuch aus mit der Bitte an die Besucher und Bürgerinnen und Bürger, doch Begriffe und Wörter aufzuschreiben, die mit der Stadt und der Salzgewinnung zu tun haben. Diese Wörter wurden reliefartig in die Räder geschlagen – sozusagen als Profil.

Nach Fertigstellung der Skulptur war wieder eine typische KONTAKT-KUNST-Arbeit entstanden, die in sechswöchiger Arbeit vor den Augen der Öffentlichkeit entstand, die besitzbar, bespielbar und bekletterbar ist, und die einen Standortbezug hat. Dass sie einen hohen Grad von Akzeptanz besitzt zeigen die täglich zu beobachtenden Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die diese Sandsteinskulptur im Wortsinn „in Besitz“ nehmen.

Weiter Informationen zur Kontakt-Kunst unter www.kalkmann-kontakt-kunst.de