06. September 2002, 20 h

Eva und die Schlange
von Nicola Elze

(Eintritt 10 EUR)

Am Freitag, den 06. September 2002 um 20:00 Uhr wird eine Performance der Extraklasse im Bullenstall zu sehen sein: fremdartig – faszinierend – verführerisch.

Durch ihre geschmeidigen Bewegungen verschmelzen Tänzerin und Schlange zu einer Einheit. Und diese Einheit, diese magische Verbindung ist in fast allen Kulturen der Erde eine archetypische.

Mit dieser außergewöhnlichen Veranstaltung bringt der Kunstverein zwei Tage vor dem Ende der diesjährigen internationalen Gruppenausstellung noch einmal einen Höhepunkt nach Bodenburg. Die Tanzperformerin Nicola Elze, die auf Tourneen durch Europa, Neuseeland, Australien und Amerika auf vielen Bühnen ihr Können unter Beweis stellen konnte, wird an diesem Abend mit einem ca. 3 Meter langen Python ihren Ausstellungsbeitrag darstellen und damit zu den Bildern und Skulpturen das einzige lebendige Exponat dieser Ausstellung sein.

Nicola Elze wird somit eine bis in das Neolithikum zurückreichende Symbolik aufgreifen, bei der zum Beispiel in der Region des heutigen Rumäniens Fruchtbarkeitsgöttinnen mit Schlangenmotiven auf den Brüsten und auf den Ovarien dargestellt wurden. Die Schirmfrau der Ausstellung, Madonna, trat eine zeitlang mit solchen Spiralverzierungen auf ihren Bustiers in den Konzerten auf. Diese, die Fruchtbarkeit symbolisierende Attribute entwickelten sich aus der Annahme der Menschen, dass Schlangen, bedingt durch ihre Fähigkeit sich häuten zu können, ewiges Leben besäßen.

Kassiopeia, die Schlange und Nicola Elze, die Eva, werden uns also an diesem Abend auch ein altes ägyptisches Ritual aus dem Schlangenheiligtum Par Uto vergegenwärtigen, zu dem die Frauen bei Vollmond pilgerten, um eine Schwangerschaft zu erbitten. Lebendige Schlangen oder Schlangennachbildungen legten sie sich dabei auf den Unterleib und tanzten danach mit ihnen den symbolischen Begattungstanz.