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 »Tiere in der zeitgenössischen 
        Kunst« 
      Konzept 
      Die letzte Nutzung des denkmalgeschützten Gebäudes auf dem Schlosshof 
        in Bodenburg diente der Rinderzucht, und so heißt das Haus mit seinem 
        in Niedersachsen einmaligen Sattelschwingdach im Volksmund: "Bullenstall". 
       
      Folglich lag es nahe, in der Eröffnungsausstellung nach der Renovierung 
        (1998) das uralte Zeichen der Fruchtbarkeit (als Vertreter der Säugetiere), 
        den Stier zu thematisieren, gepaart mit dem aktuellen Zeitbezug, der europäischen 
        Vereinigung. 
         1998 "Europa, besteige den Stier!"  
      Das Jahr darauf folgten die Insekten - vertreten durch den Skarabäus. 
        Ihm stellten wir das Verkehrsmittel des 20. Jahrhunderts gegenüber, den 
        Wagen des Volkes, der wegen seiner Form als Käfer in die Geschichte eingegangen 
        ist. 
        1999 "Vom Skarabäus zum new beetle" 
       Im EXPO-Jahr nahmen wir das Thema der Weltausstellung in Hannover auf 
        und bauten unser Kunstgebäude in eine Arche um, die man ja als erstes 
        technisches Großgerät bezeichnen kann, mit dessen Hilfe Noah die Tiere 
        und wir die Kunst retten wollten. Zwanzig Künstlerpaare von internationalem 
        Rang brachten ihre Werke auf unsere Arche. 
         2000 "ARCHE" 
       Die Arche verließ der Vogel als erster - das seiner Fähigkeit zu fliegen 
        zu verdanken war und brachte den Ölzweig als Zeichen für festes Land zurück. 
        Und so folgt die Vogelthematik als vierte Ausstellung. Mit ihr verknüpfen 
        wir den Wunsch des Menschen, der in ihm aufkam, als er erkannt hatte, 
        dass das sich in die Lüfte erheben zu können Freiheit von der Erdenschwere 
        versprach. Und da selbst Flug- und Sturzriten nicht zu dem erhofften Ergebnis 
        führten, versah er stellvertretend die Götter oder andere himmlische Wesen 
        mit den ihm bekannten Gliedern, den Flügeln der Vögel.  
        2001 "Er fliegt und fliegt" 
      In der dem Vogel folgenden Ausstellung wird die Schlange thematisiert, 
        die durch die Tatsache, dass sie Eier legt in vielen Mythen mit den Vögeln 
        in Verbindung gebracht wird. Da die Schlange spätestens seit der "Sündenfall"- 
        Erzählung mit einer Frau (Eva) in Verbindung gebracht und später dann 
        auch von einer Frau (Maria) besiegt wird, werden zu dieser Ausstellung 
        nur Künstlerinnen eingeladen.  
        2002 "Eva und die Schlange" 
      Die letzte Ausstellung wird dem Tier gewidmet, das aus alttestamentarischer 
        Sicht von Noah nicht gerettet werden musste, der Fisch. Er lebt in dem 
        Element, aus dem das Leben kam und das zur Erhaltung des Lebens notwendig 
        ist, dem Wasser. In fast allen Mythen taucht der Fisch als Symbol der 
        Fruchtbarkeit und der Zeugung auf. Besonders im frühen Christentum spielte 
        das Zeichen des Fisches eine wichtige Rolle ("Ichthys", gr. als geheimes 
        Erkennungszeichen der Urchristen). 
        2003 "Wie ein Fisch im Wasser" 
       Die Kataloge aller Ausstellungen werden mittels Schuber zu einem umfassenden 
        Nachschlagewerk zeitgenössischer Tierdarstellungen zusammengefasst und 
        durch ergänzende Texte aus unterschiedlichen Wissenschaftsgebieten bereichert. 
       
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