Unter den Einsendungen befanden sich realistische,
experimentelle und teilweise surrealistische Fotoarbeiten digitaler Machart.
Die Bodenburger ARCHE zeigte sich beim Blick durch den Kamerasucher enorm
wandlungsfähig: mal wurde sie durch Tierfiguren, Verdopplungs- oder Spiegeleffekte
experimentell entfremdet, mal schwankte sie bedrohlich auf sturmgepeitschter
See, um schließlich idyllisch an den sanften Hügeln der schottischen Highlands
zu stranden.
Hier die Preisvergabe:
5. Preis KIRSTEN SCHÖNFELDER (Hildesheim), "Sackgasse der Evolution -
Arche für ungleiche Paare (1) und (2)", 2001
4.
Preis STEFANIE BORMANN + RALF SZIELE (Hildesheim), "ARCHE 2010", 2001
3.
Preis KARL SCHÜNEMANN (Adenstedt), "Dach und Holz", 2001
2.
Preis WOLFGANG PRANGE (München), "Der Traum", 2001
1.
Preis HEIKO STUMPE (Alfeld/Leine) "o.T.", 2001
Zur
Jury gehörten neben dem Kunsthistoriker und freien Kurator Dr. Jacek Barski
aus Hildesheim auch die Bodenburger Hans-Werner Kalkmann und Martin Wolter.
Sie sprach Kirsten Schönfelder den fünften Preis zu, weil ihre Ausgangsidee
zwei ungleiche Paare (in Anlehnung an die Jahresausstellung ARCHE des
letzten Jahres) an Bord gehen zu lassen, mit einfachen Mitteln gut gelöst
ist.
Für
die Arbeit von Stefanie Bormann und Ralf Sziele spricht der Kontrast fröhlich
spielender Menschen in einer düsteren "Mondlandschaft". Wirkungsvoll war
hierbei nicht nur der Einsatz eines Fisheye-Objektivs sondern auch die
graphische Bearbeitung mit solarisations-ähnlichem Effekt, der dem Werk
einen futuristischen Charakter verleiht.
An
dem von Karl Schünemann eingereichten Hochformat-Bild fällt erst auf den
zweiten Blick eine gelungene Verbindung auf: sie bringt die Schwere dieses
biblischen Themas mit der Leichtigkeit der Holzkonstruktion zusammen und
spielt mit der Mittelachse der Arche neben dem Wehrturm im Schlosshof
Bodenburg. Obgleich die Arche breit und wuchtig daliegt, hat der Betrachter
den Eindruck, sie hochheben und umsetzen zu können.
"Der
Traum" von Wolfgang Prange ist streng auf die Form bezogen. Eine ästhetisch
gelungene Doppelbelichtung, die durch ihre Schlichtheit fasziniert.
Einen
ganz individuellen Zugang zur Aufgabe zeigte allerdings Heiko Stumpe.
Nicht
nur, dass er der Arche das Wasser zurück gibt. Er verknüpft das biblische
Thema mit der Situation des Kunst-gebäudes auf ungewöhnlich frische Art
und Weise. Ein eigens für den Wettbewerb geschriebener Begleittext verweist
nachdrücklich auf die Aktualität der Ereignisse. Er stellt Stumpes Empfindungen
beim Anblick des Sattelschwingdaches des ehemaligen Bullenstalles mit
einem persönlichen Fährenerlebnis nach der Estonia-Katastrophe in einen
nachvollziehbaren Kontext.
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